Austausch mit dem Bergisch Gladbacher Maschinenbauer Temafa

Entbürokratisierung, Handel und Export, Internetversorgung, nachhaltige Innovationen und das Übereinanderbringen von Ökologie und Ökonomie – bei meinem Besuch beim Bergisch Gladbacher Maschinenbauer Temafa gab es viele spannende Themen.

Das Familienunternehmen mit langer Tradition in Bergisch Gladbach produziert Maschinen zur Herstellung von Nonwoven und Recycling von Vlies und zur Herstellung von Naturfasern. Dabei hat sich Temafa darauf spezialisiert, Fasern für die Herstellung von Vliesen zu öffnen, zu mischen und für die Weiterverarbeitung vorzubereiten. Ein besonderer Fokus liegt auf der Herstellung von nachhaltigen Naturfasern wie zum Beispiel Hanf. Diese bieten nicht nur den Vorteil der Verwendung nachwachsender Ressourcen, sondern benötigen auch nur einen Bruchteil der Energie im Vergleich zu herkömmlichen Materialien wie Polypropylen- und Glasfasern.

Auch Recycling spielt bei Temafa eine wichtige Rolle. Das Unternehmen hat innovative Recyclinglösungen entwickelt, um die bei der Herstellung von Vliesbahnen anfallenden Randbeschnitte aufzubereiten und wiederverwenden zu können. So können Kosten und Ressourcen gespart werden.

Nicht nur in den produzierten Maschinen, auch in der Arbeitsweise zeigt sich der Einsatz von Temafa für eine nachhaltige Produktion. Durch Sanierungsmaßnahmen, Investitionen und intelligente Lösungen konnte das Unternehmen 40% des Stromverbrauchs einsparen. Zudem produziert das Unternehmen einen Teil des benötigen Strom mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage. Außerdem wird ein Großteil der Anlagen vor Ort gefertigt. Dies führt nicht nur zu einer erheblichen Steigerung der lokalen Wertschöpfung, sondern fördert auch die Unabhängigkeit von Lieferketten und reduziert den CO2-Ausstoß durch verringerten Transportbedarf.

Im Austausch mit Temafa-Geschäftsführer Jörg Morgner und Ulrich Ackermann, Abteilungsleiter Außenwirtschaft des Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) haben wir unter anderem über die bürokratischen Hemmnisse im Exportgeschäft gesprochen. Auch die schlechte Internetverbindung vor Ort war ein Thema. Hier konnte ich mit dem Hinweis auf die im vergangenen Jahr beschlossene Telekommunikationsmindestversorgungsverordnung (TKMV), also das Recht auf eine Mindestversorgung, die u.a. Videokonferenzen ermöglicht, unterstützen.

Nach dem Gespräch bekam ich bei einem Rundgang durch die Fertigungshalle die Möglichkeit, die Produktion und Arbeitsweise der Maschinen aus nächster Nähe kennenzulernen. Es ist beeindruckend zu sehen, wie Temafa innovative Lösungen für umweltfreundliche Materialien und Recycling in der Industrie vorantreibt. Dieses Engagement für nachhaltige Produktion und Recycling ist ein gutes Beispiel dafür, wie Unternehmen ihren Teil dazu beitragen können, unsere Umwelt zu schützen. Solche Unternehmen sind wegweisend für eine nachhaltige Zukunft.

Auch Geschäftsführer Jörg Morgner hat sich über den Besuch gefreut: „Wir freuen uns, dass wir die Gelegenheit hatten, Herrn Außendorf unsere Technologien und Ansätze für nachhaltige Produktion und Recycling zu präsentieren. Es ist ermutigend zu sehen, dass unsere Bemühungen auch auf politischer Ebene anerkannt werden.“

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