Digitalisierung & Nachhaltigkeit – Diskussion auf der Bits & Bäume

Klimakrise und Digitalisierung – Wie erreichen wir eine nachhaltige digitale Transformation? Genau darum ging es am vergangenen Wochenende bei der diesjährigen Konferenz der Bits & Bäume.

Am Sonntag konnte ich gemeinsam mit Anke Domscheit-Berg über die Herausforderungen und notwendigen Maßnahmen für eine klimaneutrale Digitalisierung sprechen. Die Digitalisierung als sektorenübergreifendes Querschnittsthema bietet uns die Möglichkeit zur Weichenstellung und hat eine enorme Tragweite. Diese Potenziale müssen wir noch konsequenter ausschöpfen. Gleichzeitig müssen Rebound-Effekte durch den hohen Energieverbrauch von Digitalen Technologien vermieden werden.

Auf dem Podium haben wir darüber diskutiert, wie die Digitalisierungspolitik der Bundesregierung fairer und inklusiver gestaltet werden kann. Denn Digitalisierung ist für uns kein Selbstzweck, Innovation sehen wir nicht nur technologisch, sondern sie muss unseren Zielen der Nachhaltigkeit und Wohlstand zugutekommen. Erste Schritte in diese Richtung haben wir als Ampel bereits unternommen. Indem wir im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und im Bundesministerium für Digitales und Verkehr ein eigenes Referat für Digitalisierung eingerichtet haben und Projekte wie den „Digitalpakt“ und die „Digitale Identität“ umsetzen, haben wir erste wichtige Weichen gestellt.

Auch mit der Einführung von Umweltmanagement-Systemen für Rechenzentren ab 2025 und die Pflicht zur Klimaneutralität für neue Rechenzentren ab 2027 korrigieren wir den Kurs und stärken die  nachhaltige digitale Infrastruktur und Energienutzung. Konzepte wie der Klimatransformationsfonds, der Green Tech and Climate Fonds des BMWK und auch Grenzausgleichsmechanismen sind wichtige Instrumente, um eine nachhaltige Digitalisierung anzustoßen.

Klar ist auch, dass die Digitalisierung nicht zuletzt auch eine europäische Aufgabe ist. Mit zielgerichteter Kommunikation werden wir den Herausforderungen auf jeder Ebene begegnen: von der kommunalen bis zur europäischen Ebene muss Digitalisierung und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen. 

Wie in dem Beitrag vor unserer Diskussionsrunde bereits thematisiert wurde, schafft jedoch beispielsweise das stetige Versteifen auf kommende grüne Innovationen eine zu ungewisse Abhängigkeit. Grüne Innovationen sind wichtiger Teil der Lösung, es braucht jedoch vor allem strukturelle politische Veränderungen und Anreize für nachhaltiges Leben und Wirtschaften. Um in der Sache stets die richtigen Zielperspektiven zu setzten, müssen wir in den Dialog kommen. Das gilt vor allem auch für die digitale Zivilgesellschaft, deren Bedenken und Forderungen wir Grüne hören. Die Kooperation mit der Zivilgesellschaft – fest im Koalitionsvertrag verankert – ist für uns nicht nur ein Lippenbekenntnis. Wir werden auch in Zukunft Perspektiven von Gruppen, die sich für eine nachhaltige und faire Digitalpolitik einsetzen, einbringen.

Ich freue mich schon jetzt auf die nächste Bits & Bäume-Konferenz im kommenden Jahr. Die Aufzeichnung der Podiumsdiskussion könnt ihr hier nochmal nachschauen.

Auf der Konferenz ging es auch um weitere spannende Fragestellungen in Bezug auf die Digitalisierung unserer Gesellschaft, Wirtschaft und Staat. Das Format „Pitch & Thrive for Sustainability“ ermöglichte es Start-Ups und KMUs, innovative Ideen vorzustellen und sorgte für ein sehr abwechslungsreiches Wochenende. Falls ihr Interesse habt, könnt ihr hier auch die ausformulierten Forderungen der Bits & Bäume 2022 nachlesen.

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