Austausch mit dem AWO-Familienzentrum Kunterbunt zu Sprach-Kitas

Frühkindliche Bildung ist unglaublich wichtig für Chancengleichheit und gleich Teilhabemöglichkeiten für allen. Einen wichtigen Beitrag dazu leisten Sprach-Kitas, die sich intensiv um die frühkindliche sprachliche Bildung kümmern. Über diese wichtige Arbeit habe ich mich im AWO-Familienzentrum Kunterbunt mit der Leiterin Dunja Brala und ihrer Kollegin Sarah Gebauer, Fachberatung für Kindertagesstätten im Rheinisch-Bergischen Kreis, ausgetauscht.

Dabei ging es auch um die Bundesförderung der Sprach-Kitas. Damit hat der Bund in den letzten Jahren Sprach-Kitas mit rund 200 Millionen Euro jährlich unterstützt, im Rheinisch-Bergischen Kreis konnten mit diesen Geldern neun Kitas gefördert werden. Ein unglaublich wichtiges Programm, dass es den Kitas erlaubt, Fachkräfte einzustellen, die sich intensiv mit der Sprachbildung der Kinder auseinandersetzen. Neben der alltagsintegrierten Sprachbildung geht es dabei auch viel um die Zusammenarbeit mit den Familien, um auch die Eltern in die Sprachbildung miteinzubeziehen. Eine Arbeit, die viel Zeit braucht und die Erzieher*innen nicht mal eben nebenbei erledigen können. Das Bundesprogramm ermöglicht es aber, mit einer Fachkraft genau diese wichtigen Aufgaben erfüllen zu können.

Das Bundesprogramm läuft allerdings zum Jahresende aus, da in unserem föderalen System die Länder für die Kindertagesbetreuung und frühkindliche Bildung zuständig sind. Um die Länder aber auch weiterhin zu unterstützen, stellt der Bund den Ländern über das Kita-Qualitätsgesetz vier Milliarden Euro zur Verfügung. Jetzt liegt es an den Ländern, die durch das Bundesprogramm geschaffenen Strukturen zu nutzen und durch eigene Förderprogramme zu stärken, um die Mittel aus dem Kita-Qualitätsgesetz in die Sprachförderung zu investieren. Außerdem war lange unklar, wie die Überbrückung zwischen dem Auslaufen des Bundesprogrammes Ende diesen Jahres und dem Beginn der Förderung durch das Kita-Qualitätsgesetz im Sommer 2023 finanziert werden soll.

Nach dem Besuch des AWO-Familienzentrums Kunterbunt habe ich mich mit Eileen Woestmann, der zuständigen grünen Abgeordneten im Landtag, Hermann-Josef Tebroke, dem CDU-Bundestagsabgeordneten aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis, und Martin Lucke, dem CDU-Landtagsabgeordneten aus dem RBK darüber ausgetauscht, wie wir den Erhalt der Sprach-Kitas unterstützen können. Wir alle waren uns einig, dass Sprach-Kitas ein wertvolle und fördernswerte Einrichtungen sind. Auch mit Nina Stahr, die für die Bundestagsfraktion das Thema betreut, und Familienministerin Lisa Paus habe ich über die Sprach-Kitas gesprochen und darum gebeten, eine Lösung für die Übergangszeit zu finden.

Darum freue ich mich sehr darüber, dass das Bundesministerium für Familie, Jugend, Senioren und Frauen gestern mitgeteilt hat, dass der Bund die Finanzierung der Übergangszeit übernimmt und für Infrastruktur und Personalkosten 109 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Auch die grüne NRW-Familienministerin Josefine Paul hatte schon mitgeteilt, dass das Land die Finanzierung der Sprach-Kitas ab Sommer 2023 übernimmt, sofern die Übergangsfinanzierung gesichert ist.

Ich freue mich sehr, dass es uns durch die gute Zusammenarbeit zwischen Land und Bund, aber auch mit der Opposition, gelungen ist, zum Fortbestehen der Sprach-Kitas im Rheinisch-Bergischen Kreis beizutragen!

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