EU-Neuseeland-Handelsabkommen: Ein Meilenstein für nachhaltigen und gerechten Handel

Ein neues Kapitel in der internationalen Handelspolitik

Mit Beginn dieses Monats ist das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Neuseeland offiziell in Kraft getreten. Nach intensiven Verhandlungen, die bereits im Juni 2018 starteten und im Juni 2022 erfolgreich abgeschlossen wurden, beginnt nun eine neue Ära der Handelsbeziehungen zwischen den beiden Regionen.

Strategische Partnerschaft und wirtschaftliche Vorteile

Mit dem Abkommen stärken wir unsere Beziehungen zu einem unserer strategisch wichtigsten und engsten Partner im Indopazifikraum. Unsere Unternehmen werden sich breiter diversifizieren und neue Marktchancen wahrnehmen können.

Die EU-Kommission schätzt, dass das Abkommen den Handel zwischen der EU und Neuseeland um bis zu 30% steigern könnte. Zudem werden europäische Unternehmen durch den Wegfall neuseeländischer Zölle jährlich etwa 140 Millionen Euro einsparen. Auch die Prognosen für europäische Investitionen in Neuseeland sind vielversprechend, mit einem erwarteten Anstieg von über 80%.

Nachhaltigkeit als Herzstück des Abkommens

Ein herausragendes Merkmal des EU-Neuseeland-Handelsabkommens ist das umfassende Nachhaltigkeitskapitel, das als Goldstandard für zukünftige Abkommen gilt. Das Abkommen beinhaltet bindende Verpflichtungen zur Einhaltung des Pariser Klimaabkommens und der Kernprinzipien der Internationalen Arbeitsorganisation. Es enthält ferner Bestimmungen zu nachhaltigen Lebensmittelsystemen, Geschlechtergleichstellung und zum Umgang mit fossilen Brennstoffsubventionen. Es ist das erste Abkommen, das unseren neuen EU-Ansatz für grünes und gerechtes Wachstum in vollem Umfang umsetzt.

Chancen für EU-Exporteure und Landwirte

Mit der Implementierung des Abkommens profitieren EU-Exporteure und Landwirte von einer Vielzahl neuer Ausfuhrmöglichkeiten. Produkte wie Schweinefleisch, Wein, Schokolade und Kekse können nun zollfrei nach Neuseeland exportiert werden. Zudem wird die Liste der geschützten EU-Weine und -Spirituosen erheblich erweitert, was den kulturellen und wirtschaftlichen Wert dieser Produkte sichert. Auch der Zugang zu neuseeländischen öffentlichen Aufträgen für Waren, Dienstleistungen, Bauarbeiten und Baukonzessionen wird durch das Abkommen erheblich verbessert.

Erleichterter Zugang und Unterstützung für kleine Unternehmen

Das Abkommen verbessert nicht nur den Zugang zu neuseeländischen Märkten in Schlüsselbereichen wie Finanzdienstleistungen und Telekommunikation, sondern unterstützt auch kleine Unternehmen durch ein spezielles Kapitel, das ihnen hilft, neue Exportchancen zu nutzen. Zusätzlich bietet es EU-Unternehmen einen verbesserten Zugang zu öffentlichen Aufträgen in Neuseeland.

Abschließende Gedanken

Das Inkrafttreten des EU-Neuseeland-Handelsabkommens markiert einen wichtigen Schritt in Richtung eines nachhaltigeren und gerechteren globalen Handels. Es bietet nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern auch die Gewissheit, dass Handel und Umweltschutz Hand in Hand gehen können.

Artikel kommentieren

Artikel kommentieren