Zu Besuch bei Rösrather Unternehmen

Wenn ich im Rheinisch-Bergischen Kreis unterwegs bin, bin ich immer wieder beeindruckt davon, wie viele unterschiedliche und spannende Unternehmen in meinem Wahlkreis zuhause sind. So auch in Rösrath, wo ich letzte Woche einige kennenlernen durfte.

Der Tag begann bei der Brennerei Hoffer Alter, einem kleinen Familienunternehmen, das Tino Müllenbach mittlerweile in der 5. Generation führt. Eines der ersten Themen, über das wir gesprochen haben: die Internetanbindung. Der Hof liegt etwas außerhalb von Rösrath, das Netz ist hier nur sehr schwach. 2025 soll endlich Glasfaser verlegt werden. Wir setzen uns, u.a. mit der Gigabitförderung für weiße Flecken, für leistungsfähige Internet- und Mobilfunkzugänge für alle Bürger*innen und an jeder Milchkanne ein. Ein weiteres Thema: Energie. Tino Müllenbach hat schon vor einiger Zeit größtenteils von Heizöl auf regionale Hackschnitzel umgestellt, auch die Solaranlage soll bald erweitert werden. Hier plant er ein größeres Projekt: ein neues Produkt mit Obst von lokalen Streuobstwiesen, gebrannt mit Solarstrom. Außerdem haben wir über die Verpackung der Flaschen für den Verkauf im Einzelhandel gesprochen. Obwohl Pappverpackungen umweltfreundlicher sind als Plastikverpackungen, werden wegen ökonomischer Aspekte und den Wünschen der Großkunden meist Plastikverpackungen verwendet. Hier braucht es klare Vorgaben vom Staat, damit ökologische Verpackungen keine Wettbewerbsnachteile haben, das wünschen sich auch die Unternehmen.

Weiter ging es mit einem Besuch bei Viabono, das deutschlandweit Zertifikate für klimafreundliches Reisen, insbesondere für Hotels, ausstellt. Neben ihrem eigenen Viabono-Zertifikat haben sie auch den Dehoga-Goldstandard und den CO2-Fußabdruck für Hotels entwickelt. Was die Viabono-Zertifikate von anderen Nachhaltigkeitszertifikaten unterscheidet: Viabono bewertet nicht die geplanten Maßnahmen, sondern guckt auf den tatsächlichen Verbrauch und misst die eingesparten Ressourcen. Ihnen ist wichtig, dass die Zertifizierung sowohl für große als auch für kleine Betriebe finanziell und personell umsetzbar ist. Hier bereitet auch der Fachkräftemangel Probleme: viele Betriebe haben nicht genug Personal, um eine Zertifizierung umsetzen.   

In Rösrath durfte natürlich auch ein Treffen mit meiner Parteifreundin und grünen Bürgermeisterin Bondina Schulze nicht fehlen.

Danach ging es weiter mit Kim Bauer, Geschäftsführerin mehrerer Unternehmen, u.a. dem Softwareunternehmen Netempire, und bei der IHK Köln Sprecherin des Wirtschaftsgremiums Rösrath und Mitglied des Ausschuss Digitales und Innovation. Auch hier waren die wichtigsten Themen der Glasfaserausbau und der Fachkräftemangel.

Letzter Besuch des Tages war beim Start-Up Cleansort – einem Hidden Champion der Kreislaufwirtschaft. Hier konnten wir eine vollautomatische Sortiermaschine für Aluminium-Reste in Aktion besichtigen. Hier werden pro Stunde bis zu 10 Tonnen Aluminium per Spektralanalyse vermessen und so in Chargen sortiert, die komplett im passenden Metallverhältnis eingeschmolzen werden können, um dann  zu „neuem“ Aluminium weiterverarbeitet zu werden, bei dem kein Primäraluminium zugesetzt werden muss. Somit wird eine Recycling-Quote von fast 100% erreicht und 95% der normalerweise benötigten Energie eingespart.

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