Ein Tag in Leichlingen

Um die verschiedenen Kommunen in meinem Wahlkreis noch besser kennenzulernen und im Austausch miteinander zu bleiben, werde ich in den nächsten Monaten alle acht Kommunen besuchen und mich dort mit Unternehmen, Zivilgesellschaft und Bürger*innen treffen. Den Anfang hat Leichlingen gemacht, wo ich im Mai viele spannende Begegnungen machen durfte.

Begonnen hat mein Tag bei der Tafel Leichlingen. Seit dem Krieg in der Ukraine werden dort noch deutlich mehr Menschen als gewöhnlich mit günstigen Lebensmitteln versorgt. Da die Tafeln deshalb sehr viele Lebensmittel brauchen, um dem hohen Bedarf gerecht zu werden, habe ich bei meinem Besuch einige Spenden mitgebracht. Neben der Lebensmittelausgabe haben wir uns auch die Lagerhalle anguckt und uns im Pausenraum über die aktuelle Situation der Tafeln ausgetauscht.

Ich bin sehr froh und dankbar, dass es so viele Menschen gibt, die ehrenamtlich so viel Zeit darauf verwenden, andere Menschen zu unterstützen. Dieser Einsatz ist bewundernswert, hier braucht es aber noch deutlich mehr Unterstützung durch die Politik. Der Staat muss dafür sorgen, dass jede*r sich eine Lebensmittel-Grundversorgung leisten kann, die Ehrenamtlichen der Tafel müssen jetzt das Politikversagen der letzten Jahre ausbaden. Ich bin froh, dass die Ampel mit der Anhebung des Mindestlohns und der Rente erste Schritte geht, um das große Problem der Armut endlich strukturell anzugehen.

Dann ging es weiter zu @YET, einem Cybersecurity-Unternehmen, wo ich mich mit CEO Wolfgang Straßer über Cyberkriminalität und Cybersicherheit ausgetauscht habe. Viele Unternehmen treffen zu wenig Maßnahmen, um sich vor Hackerangriffen zu schützen, dabei sind Cyberangriffe gerade für mittelständische Unternehmen ein Sicherheitsrisiko, dass zu großen finanziellen Ausfällen führen kann. Wir brauchen dringend ein größeres Bewusstsein für das Sicherheits- und Wirtschaftsrisiko solcher Angriffe.

Nach meiner Bürger*innen-Sprechstunde in der Leichlingen Innenstadt habe ich den Unverpacktladen besucht, der sich nach dem Hochwasser im letzten Jahr endlich wieder in ihrem ursprünglichen Laden befindet. Ein guter Ort, um Klimaschutz in den Alltag zu integrieren und jeden Tag unsere Erde zu schützen.

Weiter ging es mit einem Austausch mit Reiner Pliefke, dem ehrenamtlichen Breitbandkoordinator von Leichlingen. Er hat es in den letzten Jahren in Zusammenarbeit mit der Stadt geschafft, dass ganz Leichlingen bis 2023 komplett eigenwirtschaftlich ans Glasfasernetz angeschlossen wird. Ein unglaublich erfolgreiches Projekt mit Vorbildcharakter!

Zum Abschluss des Tages habe ich den Reit- und Fahrverein Leichlingen besucht. Dort gibt es seit letztem Sommer auf den Dächern der Reithalle und der Pferdeställe eine große Photovoltaikanlage. Auch hier haben sich viele Menschen dafür eingesetzt, die Anlage noch schnell aufs Dach zu bekommen, um die Förderung des Landes erhalten zu können. Jetzt versorgt der Reitverein über 100 Haushalte mit sauberem Strom. Eine Win-Win-Situation für alle: der aktive Klimaschutz lohnt sich für den Reitverein wirtschaftlich so sehr, dass sie von den Erträgen der Verpachtung der Dachfläche einen neuen Reitplatz finanzieren konnten und auch in Zukunft sichere finanzielle Mittel haben, um unter anderem den Jugendsport weiterführen zu können. Bei Kaffee und Kuchen im Grünen habe ich mich dann noch mit dem Investor ausgetauscht, der die Solaranlage gepachtet hat. Klar ist: in den letzten Jahren wurde massiv versucht, Solaranlagen unrentabel und unattraktiv zu machen. Das Osterpaket, das unter anderem höhere Einspeisevergütungen vorsieht, ändert das endlich, sodass Solaranlagen sich auch wirtschaftlich wieder richtig lohnen.

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