Zu Besuch im Odenthaler Wald

Der Wald in Deutschland steht unter großem Druck. Fast 80% der Bäume weisen Schäden durch Trockenheit, Sturm oder Insektenbefall auf, man kann schon von einem neuen Waldsterben sprechen.
In Odenthal habe ich mich deshalb mit Hubertus Sayn zu Wittgenstein ausgetauscht, der große Waldflächen besitzt und bewirtschaftet. Gemeinsam mit seinem Förster Herrn Artz haben wir uns den Wald angeguckt und darüber gesprochen, wie wir Waldbewirtschaftung auch zukünftig resistent und nachhaltig gestalten können.


Für mich war besonders spannend, dass der Wald in Odenthal natürlich wieder aufgeforstet wird, mit möglichst wenig menschlichem Eingreifen. Das heißt, es wird erstmal abgewartet, welche Bäume sich selbst aussäen und wachsen, nur wenn die Verhältnisse der Baumarten nicht stimmen, werden einige Setzlinge umgepflanzt. Dieses Nachsteuern ist nötig, um resistenten Mischwald zu erreichen, in dem sich die unterschiedlichen Baumarten gegenseitig schützen und stärken.


Auch in Odenthal sind viele Waldflächen dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen. Auf einer solchen Fläche steht jetzt noch eine einzelne Lärche. Ein Nadelbaum, der mit dem heißeren Klima gut zurecht kommt und zeigt, warum Artenvielfalt so wichtig ist und zur Resilienz eines Waldes beiträgt. Viele würden einen einzelnen Baum nicht stehenlassen, hier darf sie bleiben und sich weiter aussäen, um so die natürliche Wiederaufforstung zu beginnen.

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