Bericht meines Praktikanten Vincent

Da mein Studium im Bachelor stets sehr abstrakt und theoretisch verläuft und ich mich immer häufiger frage, was diese Inhalte eigentlich mit der Realität zu tun haben, wollte ich im Rahmen eines Praktikums Erfahrungen in dieser Hinsicht außerhalb des Hörsaals sammeln. Der Bundestag als Schnittstelle von Politik, Gesellschaft und Wirtschaft erwies sich für mich sehr schnell als Idee, einen geeigneten Einblick in eine mögliche Arbeitswelt zu bekommen.

Das Büro und die Tätigkeitsfelder von Maik haben hier schnell mein Interesse geweckt – ich stellte mir seine Mitgliedschaften im Wirtschaftsausschuss, Digitalausschuss und Parlamentarischen Beitrat für nachhaltige Entwicklung (stellvertretende Mitgliedschaft) als interessante Kombination vor.
Mein Praktikum startete am 01.10. und war für die Dauer von vier Wochen angesetzt. In der ersten Woche gab es keine Sitzungen des Parlaments, was eine ruhigere Atmosphäre zur Folge hatte; so konnte ich in den ersten Tagen das Team des Büros kennenlernen, mich an meinem Schreibtisch mit der zur Verfügung gestellten Technik einarbeiten und mit dem eigenen Hausausweis die sog. „Liegenschaften des Bundestages“ erkunden. Schnell ging es aber dann auch darum, die anstehende Doppelsitzungswoche vorzubereiten und die Zeit begann zu fliegen.

In den vier Wochen hatte ich die Möglichkeit, unterschiedlichste Einblicke zu bekommen, sowohl bei den täglichen Programmpunkten mitzumachen, als mich auch inhaltlich an verschiedenen Themen zu beteiligen. So hatte ich auf der einen Seite die Chance, den alltäglichen Ablauf der Arbeit eines MdBs ein Stück besser zu verstehen und somit die allgemeine Arbeitsweise des Bundestages etwas nachzuvollziehen. Von Mitarbeiter-Runden der einzelnen Resorts bzw. Ausschüsse, den Ausschusssitzungen (für Digitales und Wirtschaft), öffentlichen Anhörungen, Plenardebatten mit Regierungserklärungen und Befragungen, Runden mit anderen MdBs der Koalition über anstehende Projekte und Stakeholder Dialogen war wirklich alles dabei. Weiterhin hatte ich die Möglichkeit, Maik auf Events wie etwa Paneldiskussionen und einem parlamentarische Frühstücke zu begleiten.

Auf der anderen Seite war ich aber auch in das inhaltliche, wissenschaftliche Arbeiten eingebunden; hier mehr auf den wirtschaftlichen Teil fokussiert. Im Oktober stand das Freihandelsabkommen CETA im Fokus, da hier vom Wirtschaftsausschuss eine „Öffentliche Anhörung“ zum besagten Abkommen angesetzt war. So war ich damit beschäftigt, Positionen zu recherchieren, verschiedenste Stellungnahmen der Sachverständigen zu exzerpieren und somit die Anhörung vorzubereiten. Auch habe ich mich für ein anstehendes Interview in das Thema „Green-Coding“ eingearbeitet und eine allgemeine Übersicht dazu erstellt.

Des Weiteren habe ich im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit Entwürfe für Webseiten-Artikel oder Tweets, etwa über vergangene Reden im Bundestag, Ausschusssitzungen oder Panel-Diskussionen verfasst.
Grundsätzlich muss ich sagen dass mich die Atmosphäre rund um das politische Berlin sehr schnell in den Bann gezogen hat – so nah am Zentrum des politischen Geschehens zu sein und mehrere Wochen aus nächster Nähe dort zu arbeiten, wo die aktuellsten gesellschaftlichen Fragestellungen debattiert und entschieden werden, hat einen großen Reiz.

Ich möchte mich an dieser Stelle nochmal recht herzlich bei Maik und seinem Team für die Möglichkeit und wirklich gute Betreuung bedanken. Denn, dass diese vier Wochen so wahnsinnig spannend und abwechslungsreich waren und wie im Fluge vergangen sind, lag natürlich vor allem daran, dass mir das Team vieles ermöglicht hat und grundsätzlich ein sehr angenehmes und lockeres Miteinander herrschte.
Im Rahmen eines MdB-Praktikums in das politische Berlin einzutauchen, die Abläufe im Bundestag mitzuerleben, sich in diese schnellen tagespolitischen Strukturen einzuarbeiten, an den aktuellen Themen Anteil zu haben, ist wirklich eine tolle Möglichkeit. Gerade diese einerseits von sehr hohem Tempo geprägte und andererseits akribisch detailreiche Arbeitsweise hat eine sehr eigene Dynamik zur Folge, die Lust auf mehr macht.

Wer also grundsätzlich Interesse an Politik hat, besser verstehen will, wie Parlamentarismus funktioniert und die aktuellen Themen auch aus einer „Fraktionsbrille“ verstehen möchte, der sollte nicht länger zögern und ein Praktikum im Bundestag machen (vorzugsweise bei Maik 😉 ).

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