Sovereign Tech Fund: Programm zur Unterstützung von Open Source gefordert

Open-Source-Software (OSS) leistet einen wichtigen Beitrag zu mehr digitaler Souveränität und ist in Staat, Gesellschaft und Wirtschaft nicht wegzudenken. Als allgemein verfügbares Gemeinschaftsgut kann es Wettbewerbsbedingungen am Markt verbessern sowie Innovations- und Gestaltungsfähigkeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung im Digitalen ermöglichen. Dass die Potenziale von OSS in Deutschland bei weitem noch nicht ausgeschöpft werden, zeigt eine Studie der Open Knowledge Foundation. Initiiert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), untersuchte die Organisation wie eine nachhaltige und konsequente Förderung von Open-Source-Technologien aussehen könnte.

Die Autor*innen kommen zu einem eindeutigen Ergebnis: Es braucht dringend ein Förderprogramm, das den Fokus auf Innovationsförderung sinnvoll mit der Unterstützung für ein langfristig und nachhaltiges Open-Source-Ökosystem ergänzt. Die Open Knowledge Foundation kritisiert, dass Wartung und Betreuung vieler Systeme in den Händen von wenigen Einzelpersonen liegt – was nicht nur aus sicherheitsrelevanter Perspektive problematisch ist. Ein sogenannter „Sovereign Tech Fund“ soll Abhilfe schaffen und die Entwicklung, Verbesserung und Instandhaltung von Offenen Digitalen Basistechnologien unterstützen. In ihrer Machbarkeitsstudie schätzt die Open Knowledge Foundation den finanziellen Aufwand auf jährlich etwa 10 Millionen Euro. Gefördert werden sollen diverse Basistechnologien von Einzelpersonen und kleinen Teams; KMUs, große Verbundprojekte und Communitys sowie Agenturen und Coaches. Empfohlen wird dem BMWi außerdem, das Programm fortlaufend zu evaluieren. Entscheidend soll dabei unter anderem sein, wie der langfristige Aufbau von Wissen und Kompetenzen in Gesellschaft und Wirtschaft gelingt.

Die Förderung von Open-Source-Technologien und die Einsetzung eines Sovereign Tech Fund ist ein wichtiger Schritt in Richtung digitaler Souveränität in Deutschland und Europa. Die Fremdbestimmung durch markbeherrschende Plattformen und der  damit  einhergehende  Kontrollverlust  über  die  eigenen Daten gefährden langfristig Staat, Wirtschaft und Gesellschaft – dem muss entgegen gewirkt werden. Unternehmen und auch der/die privat Nutzer*innen können sich mit Open Source nicht nur besser auf die Sicherheit ihrer Daten verlassen, es werden auch teure Lizenzgebühren gespart und eine hohe Flexibilität gewährleistet.

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